Unabhängiges Schottland = was heisst das für den Whisky?

Die Ergebnisse der Europawahl werden immer noch verarbeitet, da stellen sich schon die nächsten Fragen zu möglichen Veränderungen in der EU – und möglichen Auswirkungen auf unser Lieblingsgetränk:

 


Was bedeutet es für Scotch Whisky, wenn sich Schottland am 18. September von Großbritannien unabhängig erklären sollte und dann quasi über Nacht kein Mitglied der EU mehr wäre?

 


·        Würde Europa dadurch als Absatzmarkt weniger interessant, und noch größere Mengen nach Asien gehen?

·        Müssten wir für die Einfuhr von Scotch Whisky Einfuhrzoll bezahlen (wahrscheinlich)?

·        Wie stark würde das den Whisky verteuern? 

 

Was würde sich noch ändern? Viele Fragen, die nicht nur Whiskyliebhaber beschäftigen, sondern noch viel mehr die großen Spirituosenkonzerne wie Diageo & Pernod Ricard, die bisher in Europa einen Großteil ihrer Umsätze machen.

Nur so lässt sich erklären, dass Diageo-Chef Ivan Menezes überraschend klar für ein Votum gegen die schottische Abspaltung von Großbritannien wirbt und eine Unabhängigkeit sogar als „Überlebensfrage“ seines Konzerns bezeichnet.

 

Dienstleister haben es leichter: die verlagern einfach ihre Büros in ein anderes Land, aber das ist mit den schottischen Destillerien und Millionen von Whiskyfässern nicht möglich – ein Scotch ist nun mal nur dann ein Scotch Whisky, wenn er auch in Schottland gereift und abgefüllt ist. 

Nach aktuellen Umfragen sieht es so aus, dass die Mehrheit der Schotten sich doch nicht von Großbritannien abspalten wollen, aber was passiert mit Großbritannien?? Nach der Europawahl kommen schon Fragen auf, ob und wie lange das Land in der EU bleiben wird?

Und was heisst das dann für Schottlands Whisky, Gas und Öl?

 

Hoffen wir auf ein Ende im Sinne der internationalen Whisky-Gemeinde.

Slainte

Quelle:

Erfolgreicher Start für die Whiskymesse in Herrenberg – aber haben wir schon zu viele Messen?

Die Herrenberger Messe ist zwar schon eine Weile her, aber wegen des Messe-Marathons im Frühjahr komme ich erst jetzt zum Nachbereiten. Allerdings war dieses neue Whisky-Event im Süddeutschen so besonders, dass ich unbedingt noch etwas dazu schreiben wollte:

Die kleine Whiskymesse in Herrenberg sollte ein Experiment sein, und die Idee von Beate & Peter Holz ist voll aufgegangen: 
Zum Auftakt kamen an einem Tag schon 650 Besucher. Es gibt andere kleine Whiskymessen, die brauchen für diese Besucherzahl zwei Messetage!

 

 

Die Veranstaltung war hervorragend vorbereitet, und der Biergarten des Hotels eignete sich hervorragend als Whisky- und Tasting-Garten. Die Tastings waren gut aufeinander abgestimmt, die Vortragenden wurden jeweils pünktlich aus den Räumen geworfen J (ich

 

musste es erleben) und Pipes und Haggis sorgten für Ausgleich zwischendurch.

Dieses Ergebnis ist noch beeindruckender, wenn man sich die Schwemme an Whisky-Messen für 2014/2015 anschaut – es herrscht ein regelrechter Wettkampf zwischen den Veranstaltungen, dass es oft schwer fällt sich überhaupt zu entscheiden. Zwar ist die Zahl an Whisky-Veranstaltungen im Südwesten nicht gar so gross, und nicht wenige Whiskyfans aus dem Süden pilgern regelmässig nach München, Limburg oder bis ins Ruhrgebiet. 

 

Die Ballung im Frühjahr und späten Herbst führt aber auch dazu, dass sich nicht nur Besucher sondern auch Aussteller für eine Location entscheiden müssen. Kritisch wird es, wenn zwei Veranstalter am selben Tag in der gleichen Region/Stadt um Besucher buhlen (in NRW & Berlin werden wir es in den nächsten Monaten erleben können L). 
 
Und wie interessant ist so eine „Messe“, wenn nur noch ein kleiner Teil der Abfüller und Händler kommt? Die Anbieter haben auch nur eine beschränkte Anzahl Wochenenden und können schliesslich auch nicht überall sein.

 

Umso wichtiger werden der Termin, der Ort und eine gute Organisation des Veranstalters für den Erfolg einer Messe. Die Herrenberger haben offensichtlich alles richtig gemacht. Ich freue mich schon auf nächstes Jahr und drücke die Daumen, dass sich die Messe etablieren kann. 

 

Eine gute Übersicht der Messen findet man auf der WhiskyFanPage – und das sind noch nicht alle, von denen ich dieses Jahr schon gehört habe.

 

Slainte

Der neue Whisky & Spirituosengigant aus Japan

Suntory (Japan) übernimmt Beam Global (Jim Beam, Canadian Club, Cooley und Laphroaig) für 16 Mrd. USD.

Suntory war schon der größte Whiskyproduzent in Japan und schließt jetzt zu den ganz „Großen“ (Diageo & Pernod Ricard) der Welt auf.

So kann man sich täuschen: nach dem indischen Intermezzo im weltweiten Whisky-Geschäft hatte ich jetzt eher an eine Aktion aus China gedacht… Obwohl der Markt in Japan etwas am schwächeln ist, geht der japanische Spirituosenkonzern Suntory in der Offensive.

…und das Whisky-Monopoly geht in die nächste Runde, nur eben noch eine Nummer größer.

…wer ist der nächste? Ich bin gespannt, wann China auf das Whiskykarussell aufspringt. Was bleibt dann wohl in 10 Jahren noch für „good old Europe“ übrig – und was werden wir dafür bezahlen müssen?

Slainte